verloren

Die Nacht senkt ihren Schleier, Musik tönt über den Platz.
Sie zieht die Seelen an, sich in ihr zu treffen.
Liebende und Verliebte, Verlorene, Verirrte und Einsame,
Zweifelde und Verzweifelte, Gestrauchelte und Strauchelnde,
nicht Wissende, Suchende und Gesuchte, Gestoßene und Verstoßene.
Zwei treffen sich an einem Punkt, erkennen sich, sehen sich an und verlieren sich ineinander.
Treffen sich an einem anderen Tag und verlieren sich erneut,
kommen zusammen in der folgenden Nacht.
Ein neuer Tag, ein neues Erblicken, ein neues Erkennen und wieder verstricken.
Verlangen, verlieben, ergeben, erleben, erblühen und ineinander vergehen,
einfach alles um sich herum vergessen.
Vergangenheit verdrängen, Zukunft planen, Träume leben,
nicht mehr um sich sehen, Freunde verwerfen,
schließlich stranden und niemand mehr fanden, der auffängt und hilft, allein gelassen.
Zurückdenken, den Horizont nicht erkennen, erlebtem nachtrauern, keinen Halt mehr finden.
Die Seele verstümmelt, sich selbst verdrängen und schließlich kein Ausweg,
am Ende … –
Nein, Freunde bedrängen, die lange verloren.
Sich selbst wie Phönix aus der Asche erhoben und stehen und staunen,
wie einfach es war, doch ohne Freunde ?
Der Galgen noch nah und der Strick noch nicht fern,
dem Tode entronnen, neue Chance bekommen,
Glück gehabt in den Augen des Herrn.