wetterwendisch

Still ist es geworden, der erste Sturm hatte sich gelegt, die grauen Wolken weichen langsam dem Blau des Himmels und die Sonne scheint sich ihren Horizont wieder zu erobern. Mit großen, breiten Strahlen zerteilt sie kraftvoll die Wolkenmassen, um zu zeigen, wer denn hier der Herrscher des Himmels ist. Es dauert nicht lange und sie hat die noch übrig gebliebenen Wasserflecken am Boden aufgesaugt. Aus ihnen zaubert sie kleine, federleichte, weiße Wölkchen an den Himmel. Ich sehe dem Treiben aufmerksam zu und versuche den Sinn in all diesem zu ergründen.

„… nach  Regen folgt Sonnenschein…?“,

hat hieraus der Dichter sein Sprichwort gefunden, wer weis das schon genau. Im Leben ist es nicht immer so einfach, nicht immer ist nach einem Gewitter die Luft klar und rein. Nicht immer „leckt“ die Sonne die „Wunden“ trocken und nicht immer strahlt sie so kräftig, als wäre es die normalste Sache der Welt. Manchmal scheint der Regen nie aufhören zu wollen, schlägt das Wetter in ein richtiges Gewitter um und niemand weiß dann was kommen wird. An solchen Tagen komme ich zu dem Entschluß nachzudenken. Nachzudenken über „Gott und die Welt“, meine Umgebung, meine Zukunft, mein Leben. Nicht immer sind es gute Gedanken, die dabei zum Vorschein kommen. Oft ist es Resignation, Unentschlossenheit, aber auch Schwermut und Angst, die mich überkommen. Wer kann denn schon mit Bestimmtheit sagen, was er in der nächsten Zeit erleben wird, wie sich seine Zukunft gestaltet. Wird er mit dem, was er sich vorgenommen hat, denn auch das Richtige tun? Wer weiß das schon so genau. Ja, sollte ihm eine helfende Hand zur Verfügung stehen, die ihn lenkt, ihm den richtigen Weg zeigt, aber ist dieser dann auch  der richtige oder ist es nur eine weitere Illusion? Woher soll man das wissen ? Und so bleiben die Zweifel in mir, die mich jeden Tag aufs Neue zu Überlegungen bringen, die mich manchmal wanken lassen, oft auch falsche Entscheidungen treffen lassen, die mich nicht schlafen lassen.
Was soll ich  tun, um meine Umgebung nicht zu verunsichern. Sollte ich mich aussprechen, sagen, was meine inneren Gedanken sind, was mein Vorhaben, – aber was  ist meine  Bestimmung. Oder sollte ich , „wie die Katze um den heißen Brei schleichen“, immer auf der Hut sein, mir ja nicht die „Pfoten“ zu verbrennen. Ich kann es einfach nicht sagen.
Und so da ein Engel im Himmel ist, der zu meinem Schutze steht, so sage ich ihm, gib mir ein Zeichen, damit mein Leiden ein Ende hat, laß mich nicht allein mit all diesen Qualen, weise mir den rechten Weg!
Jetzt strahlt die Sonne über das ganze Firmament, sie hat ihren Weg zum Zenit vollendet, nur in mir ist noch immer Dunkelheit!

Und so suche ich weiter nach dem Licht, das mir die Erleuchtung bringt, warte noch immer auf die helfende Hand, die sich mir entgegenstreckt.