Es ist richtig kalt geworden.
Die Sonne scheint zwar, aber um diese Jahreszeit wärmt sie nicht und schon gar nicht, wenn man auf dem Motorrad sitzt.
Die Maschine ist schon ein altes, betagtes Stück, tut aber noch ihren Dienst und mehr verlange ich ja auch nicht.
Der Schnee blendet mich und ich habe große Schwierigkeiten nicht mit dem Gegenverkehr auf der Straße in Berührung zu kommen. Links und rechts von der Fahrbahn fehlen schon ein paar Zentimeter, der Wind hat eine bizarre Landschaft gezaubert und sich einen Teil der Straße dafür genommen. Die Schneewehen sind an manchen Abschnitten der Straße höher als ich sehen kann, richtige Berg – und Tallandschaften.
Dennoch habe ich mich heute morgen auf den Weg gemacht, um zu meiner Freundin zu fahren.
Sie wohnte über hundert Kilometer entfernt, aber das hat mich nie daran gehindert, sie mit dem Motorrad zu besuchen.
Der Gedanke an sie hält mich innerlich warm.
Sie ist meine erste, meine erste richtig große Liebe. Nicht einfach nur Händchenhalten und kleine Zettel im Unterricht von Bank zu Bank reichen, nein, diesmal hat es mich richtig erwischt. Bei unserer letzten Begegnung hat sie mir gesagt, daß wir an diesem Wochenende bei ihrer Schwester eingeladen sind.
Ich bin schon richtig aufgeregt, denn wir wollen dort übernachten. Wenn ich bei ihren Eltern zu Besuch bin, dann schlafe ich immer in der Veranda auf der Couch und sie in ihrem Zimmer, im Dachausbau. Miteinander zu schlafen, auf diese Idee bin ich bis heute noch nicht einmal im Traum gekommen.
Wer jetzt denkt, wir hätten uns dabei nackt ausgezogen, falsch.
Wie es sich gehört hatten wir beide unsere Badesachen an. Sie einen Bikini, der ihr unwahrscheinlich gut stand und mir einen Anblick bot, den ich nicht vergessen werde, ich hatte eine „Dreieckbadehose“. Nicht gerade eine Schönheit, aber sehr praktisch, denn man konnte diese Hosen an und ausziehen, ohne dabei die darüber sitzende Hose ausziehen zu müssen. Ich wäre damals vor Schamröte versunken, hätte ich mich vor ihr ausziehen müssen.
Wir waren bestimmt schon eine gute Stunde im See, da begann es langsam heller zu werden, jetzt aber schnell aus dem Wasser. Schließlich kann man unter den nassen Sachen alles sehen, was sonst versteckt ist und das wollte ich nicht.
Wir legten uns wieder ins Bett, jeder in sein eigenes, wie es sich für mich gehörte. Der Eindruck vom gemeinsamen Bad ließ mich an diesem Morgen nicht gleich wieder einschlafen. Ich lag wohl noch eine gute Stunde lang wach, bis mich die Müdigkeit übermannte. Am nächsten Tag sind wir im Wald spazieren gegangen.
Es ist eine sehr schöne, romantische Gegend, in der sie wohnte. Wie schon erwähnt, lag direkt am Grundstück der See und rings um das kleine Dorf war ein Wald, der sich, so weit das Auge reichte, über die ganze Umgebung zu erstrecken schien. Man konnte stundenlang in ihm spazieren gehen, ohne an den Rand des Waldes zu gelangen. Wir gingen damals noch „brav“ Hand in Hand, eine Umarmung traute ich mich noch nicht. Ich hatte viel zu viel Angst etwas kaputt zu machen. Bei ihrer Schwester angekommen, wurden wir erst einmal mit einem Glas Sekt begrüßt. Und schon habe ich mich das erste Mal blamiert, jedenfalls sah ich das damals so, denn ich bekam, das Glas noch nicht einmal halb ausgetrunken, einen roten Kopf. Den Grund dafür weiß ich heute nicht mehr. Der Abend war sehr lustig. Ihre Schwester erzählte, was meine Freundin so alles angestellt hatte, nicht zuletzt auch eine Geschichte von ihrem ersten Freund, die mich aufhorchen ließ. Daß sie keine „Jungfrau“ mehr war wußte ich schon, dennoch war es ein komisches Gefühl zu erfahren, daß es schon ein „Vorgänger“ gab. Immerhin war sie meine erste wirkliche Freundin und ich glaube,es gab schon damals bei mir ein Gefühl wie Eifersucht.
Bei all der Unterhaltung verflog dieser Gedanke relativ schnell wieder und ehe wir es uns versahen, standen die Zeiger der Uhr schon weit nach Mitternacht. „ Ihr schlaft beide im Wohnzimmer auf der Couch“, sagte ihre Schwester.
Ein Stück Möbel, auf dem eigentlich nur einer von uns beiden so richtig Platz hatte. „Gute Nacht ihr beiden und träumt was Schönes“, verabschiedete sie sich von uns und machte das Licht aus. Nur der schwache Schein der Kerze, die auf dem Tisch in der Mitte des Raumes stand, ließ noch ein fahles Licht im Zimmer zurück. „Ich bin müde“, sagte meine Freundin, „laß uns schlafen gehen“. Naiv wie ich damals war, dachte ich natürlich, sie meinte das, was sie gesagt hatte. Also pustete ich die Kerze aus, damit wir uns ausziehen konnten. Mit ein paar Hindernissen, es war schließlich stockfinster im Zimmer, schaffte ich es, mich meiner Sachen zu entledigen, bis auf meine Unterhose, die hatte ich anbehalten. Vorsichtig legte ich mich zu ihr unter die Decke. Ich wußte nicht, wie ich mich drehen sollte, um sie ja nicht zu berühren. Auf einmal kam ihre Hand zu mir herüber und sie zog mich langsam an sich heran. Mein Herz schlug so stark, daß ich glaubte, es springt mir aus dem Hals. Sie drehte sich langsam zu mir herüber und sie küßte mich zärtlich auf den Mund. Ich glaubte noch mehr Erregung nicht aushalten zu können, erwiderte ihren Kuß und merkte, wie so nach und nach mein Herzschlag wieder normal wurde.
Nun wurde ich neugieriger und begann sie mit meinen Finger sacht, erst am Hals und dann den Körper abwärts zu streicheln. Die nächste Erregung ließ nicht lange auf sich warten. Sie hatte ja gar keinen BH um. Ich berührte das erste Mal in meinem Leben die Brüste einer Frau, was für ein Gefühl. Gut, eine Ausnahme gab es schon, die meiner Mutter hatte ich als Baby schon in den Händen gehabt, doch denke ich zählt dieser Umstand hier nicht. Gesehen hatte ich ja schon viel, auf Bildern, in Zeitschriften, einmal sogar auf einem verbotenen Kartenspiel, das wohl eher der Anschauung, als dem Spiel zu dienen schien. Aber so richtig berühren, den Herzschlag mit den eigenen Fingern zu spüren, das war für mich in diesem Augenblick das Größte. Ich wollte gar nicht damit aufhören. Offensichtlich wußte sie genau, was sie wollte, denn ich spürte, wie sie mit ihrer Hand die meine vorsichtig immer tiefer führte, bis zu ihrem Bauchnabel. Ein kleines Stück weiter traute ich mich dann noch selbst. Sie hatte ihren Slip noch an und ich beschloß an dieser Stelle umzukehren, um mit meinen Finger wieder ihre festen, großen Brüsten zu streicheln. Von mir völlig unbemerkt, muß sie dann irgendwann doch ihren Slip ausgezogen haben. Jedenfalls zog ihre Hand die meine wieder nach unten um wieder kurz unterhalb ihres Nabels allein zu lassen. Und wie von selbst wanderte ich Stück für Stück weiter.
Was war das, kein Slip mehr. Ich fühlte auf einmal einen leichten Flaum von Haaren. Jetzt packte mich die Neugierde erst richtig. Wie fühlt sich das an, von dem alle reden, das ich aber noch nie berührt hatte. Wieder begann mein Herz zu rasen. Es war ganz warm an dieser Stelle und je tiefer ich mit meinen Fingern in sie eindrang, desto feuchter wurde sie an dieser Stelle.
Sie begann sich langsam hin und her zu bewegen und ich wunderte mich über ihre Laute, die sie von sich gab. Ein Gemisch aus Weinen, Stöhnen, leisem Schreien. Ich verstand es nicht. „Hab ich dir weh getan,“ fragte ich unbeholfen und wollte mich schon wieder von dem Ort entfernen, „nein, nein“, antwortete sie leise mit etwas zitternder Stimme, „es ist schön so, es gefällt mir, komm, mach bitte weiter.“ Das ließ ich mir nicht zweimal sagen, schließlich wollte ich ja, daß es ihr gut geht.
– Ganz schön naiv oder –
Sie wurde immer lauter und ich hatte Angst, daß uns ihre Schwester hören konnte. Fast hätte ich ihr das Kissen über den Kopf gelegt, aber aus irgendeinem Grund tat ich es dann doch nicht. „Komm, zieh deine Hose aus,“ bat sie mich zärtlich. Was hatte sie den jetzt vor, warum mußte ich meine Hose ausziehen? „ Jetzt lege dich auf mich,“ flüsterte sie. Ich tat, was sie wollte und drehte mich behutsam auf die Seite, um mich anschließend auf sie zu legen. Es war wirklich eine sehr enge Liege und beinahe wäre ich herunter gefallen, aber irgendwie lag ich dann doch auf ihr. Was aber sollte ich jetzt machen? Ich hatte ja überhaupt keine Erfahrung, was man mit einem Mädchen in dieser Situation tat. Völlig unerwartet griff ihre Hand mir zwischen meine Beine und suchte nach meinem besten Stück. Sie führte es unter leichten Bewegungen ihres Körpers in sich ein.
Mein Gott, w a r d a s e i n G e f ü h l.
Nie zuvor hatte ich so etwas empfunden, es war unbeschreiblich. So warm, so weich, ich fühlte mich auf einmal so geborgen. In diesem Augenblick hätte ich die Welt umarmen mögen! Zwei, vielleicht drei aber aller höchstens vier Bewegungen von mir und das schöne Gefühl war auf einmal vorbei. Warum, dachte ich so bei mir, was hast du jetzt wieder gemacht? „Kein Problem,“ hörte ich sie mit einem Lachen in der Stimme zu mir sagen, „es war wohl das erste Mal für dich, dann solltest du nicht so viel erwarten.“ Ich hielt es damals nicht für einen Trost, im Gegenteil, ich kam mir irgendwie schön dumm vor. Sie hatte die Erfahrung und ich muß mich wie ein Trottel angestellt haben.
In dieser Nacht haben wir es noch ein paar Mal probiert. Sie hat mir bei jedem Mal immer einen Tip mehr gegeben und ich muß sagen, ich war wohl ein gelehriger Schüler, denn nach dieser Nacht sagte sie zu mir, „du hast aber schnell begriffen, wie ich es am liebsten habe“.
Am Morgen, als uns ihre Schwester dann geweckt hatte, müssen wir beide wohl einen glücklichen Gesichtsausdruck gemacht haben.
Sie sagte, „na, ihr hattet wohl eine aufregende und erfolgreiche Nacht.“ Mir schoß bei diesen Worten sofort wieder die rote Farbe ins Gesicht, „du mußt deshalb nicht rot werden, es war doch eine schöne Nacht, für mich war sie es jedenfalls, für dich etwa nicht,“ fragte mich meine Freundin. Ich nickte nur, denn bei den gewaltigen Eindrücken hätte ich womöglich irgend welchen Blödsinn von mir gegeben.
Wir waren beide fast zwei Jahre zusammen und haben im Laufe der Zeit noch viele schöne Stunden und vor allem Nächte erlebt, in denen ich meine Erfahrungen sammeln und meine eigenen Gefühle finden konnte. Was mir aber nie aus dem Kopf ging, war die Tatsache, daß ihr erster Freund gleich im Nachbarort wohnte. Ich dagegen hatte immer eine große Entfernung zu ihr zurückzulegen. Wie sich später herausstellen sollte, war es mit einer der Gründe, die zum Bruch unsere Beziehung geführt hatten. Sie konnte nie ganz vergessen, wie es für sie das erste Mal war. Da er fast täglich in ihrem Dorf war, hatte ich wohl über kurz oder lang die schlechteren Karten. Aber ich kann heute verstehen, wenn für sie, wie für mich das erste Mal so aufregend schön war, dann erinnert man sich immer wieder an
s e i n e e r s t e L i e b e