Leise, nur mit dem Hauch einer Bewegung geht der Wind durch die Äste der alten Eichen. Er spielt mit jedem einzelnen Blatt, bewegt es hin und her, läßt es sich auf und ab springen.
Die Blätter, die herunterfallen scheinen seine besonderen Lieblinge zu sein.
Mit ihnen vollführt er wahre Tänze. Wie nach einer eigens für ihn
geschriebenen Musik drehen sie sich mal im Kreis, mal schaukeln sie, wie von unsichtbarer Hand angestoßen, dann wieder scheinen sie wie von einem Magneten angezogen fast steil in die Tiefe stürzen zu wollen, um kurz darauf wieder sanft zu schweben.
Der Herbst hält Einzug in unser Land.
Mit seiner ihm typischen Farbenpracht malt er die Welt vollkommen anders an, als es eben noch der Sommer getan hat. Die Erde scheint ihm dabei geholfen zu haben. All ihre Farben, die sie zur Verfügung hat, sind in seiner Welt zu finden. Hier zarte Brauntöne, dort Gelb, Rot, manchmal auch ein kräftiges Gold und , als ob der Sommer doch noch nicht ganz weichen will, an einigen Stellen noch ein weiches Grün. Auch die Tiere haben sich auf die andere Jahreszeit umgestellt. Ihr Fell wird wieder dichter, erhält eine andere Farbe. Es ist nun nicht mehr lange und sie werden sich nach den wärmenden Strahlen der Sonne sehnen, Schutz suchen in den dichten Tannen, unter den Laubbergen, die der Herbstwind zusammentragen wird. Einige von ihnen beginnen jetzt langsam sich einen Vorrat für den Winter anzulegen. Von dem werden sie dann in der kalten Jahreszeit zehren können. So mancher frißt sich ganz einfach einen Bauch an und hält so mit dem Fettvorrat durch.
Der Herbst, eine für manche schöne, wenn nicht die schönste Jahreszeit. Für manch Anderen beginnt aber wieder die Trauer, die Zeit der Sentimentalität, der Nachdenklichkeit über das Vergangene. Die Wärme ist gegangen, die Kälte wird kommen. Da ist der froh, der eine wärmende Hand hat, Mitmenschen, die ihm das Gefühl der Wärme vermitteln und ihn so über diese Zeit hinweghelfen.